Zu den Befunden der Elternbefragung von Grundschulkindern aller Klassen zwei und drei in Castrop-Rauxel von Mai 2019 erklärt die CDU:
Die CDU ist erfreut über das repräsentative Ergebnis der Elternbefragung: 82 % aller Eltern haben geantwortet. Die Hauptbotschaft der Elternbefragung liegt klar auf der Hand: 92 Eltern der Drittklässler (also knapp zu wenig für eine Vierzügigkeit) haben sich für eine Einschulung ihres Kindes in einer wieder zu eröffnenden Gesamtschule an der Waldenburger Straße ausgesprochen. Diese Zahl spricht eindeutig für die Gründung zunächst eines Teilstandortes an der Waldenburger Straße. Da sich 18 % der Eltern nicht geäußert haben und von diesen 82 % noch eine ganze Reihe der Eltern unentschieden waren, welche Schulform sie wählen wollen, könnte sich die Zahl der angemeldeten Kinder noch erhöhen.
Während sich die seit Jahrzehnten bewährten Systeme der beiden Gymnasien, der Fridtjof-Nansen-Realschule und der Willy-Brandt-Gesamtschule als akzeptiert und zukunftsfest erweisen, steht die 2013 gegründete Sekundarschule Süd vor dem Aus. Nur ein Dutzend Eltern in unserer Stadt sehen sie aktuell noch als weiterführende Schule für ihre Kinder an – eine Entwicklung, die sich so im ganzen Land NRW zeigt.
CDU-Fraktionschef Michael Breilmann: „Jetzt zeigt sich schwarz auf weiß, dass die 2012 durch ein von uns maßgeblich getragenes Bürgerbegehren gestoppten Pläne von SPD und Grünen, die FNR zu schließen und stattdessen zwei Sekundarschulen einzurichten, verheerend gewesen wären.“ Die Sekundarschule Nord am Standort Uferstraße war 2013 und 2014 in zwei Anläufen gescheitert, weil die Anmeldezahlen mit 45 bzw. 32 Kindern weit unter der geforderten Mindestzahl von 75 gelegen hatten. Stattdessen, so Breilmann weiter, setzt sich die CDU heute wie gestern für die konsequente Umsetzung des Elternwillens ein. Breilmann wörtlich: „Aus diesem Grunde steht die CDU auch zu einem Neuanfang einer Gesamtschule am ehemaligen Standort der Janusz-Korczak-Gesamtschule, die zuvor wegen zu geringer Anmeldezahlen nach Schulgesetz und der Anordnung der Bezirksregierung auslaufend geschlossen werden musste.“
Für den Gesamtschul-Neustart in den Aapwiesen gibt es derzeit noch drei Optionen: Als Dependance der Willy-Brandt-Gesamtschule, als Dependance der Gesamtschule Waltrop oder als eigenständige Schule. Marlies Graeber, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Eine Vorentscheidung darüber fällt am 24. Juni in einem Gespräch mit der Bezirksregierung in Münster. Für uns ist bei zu geringer Schülerzahl für eine eigenständige Gesamtschule eine Konsenslösung mit Waltrop ein entscheidendes Kriterium. Wir sind gegen ein Kirchtumdenken und würden es nicht befürworten, wenn in Waltrop eine Gesamtschule wegen einer Neugründung in Ickern schließen müsste. Auch sähen wir lieber zunächst eine Dependance-Lösung. Diese Entwicklung in der Schullandschaft muss eine sein, die unbedingt gelingt“. Die Waltroper Gesamtschule ist derzeit für zahlreiche Schülerinnen und Schüler im Norden die bevorzugte Schule außerhalb der Stadtgrenzen.
Als unabdingbare Voraussetzungen für einen gelungenen Neustart der neuen Gesamtschule in den Aapwiesen nennt Marlies Graeber drei Kriterien: Ein unverwechselbares Schulprofil mit pädagogischen Schwerpunktfächern wie beispielsweise Musik, Kunst oder Sport – eine Ausrichtung, die wir so in Castrop-Rauxel noch nicht haben -, eine Optimierung des Öffentlichen Nahverkehrs zur besseren Erreichbarkeit sowie eine rasche Ertüchtigung des in die Jahre gekommenen Gebäudes. Marlies Graeber: „Deshalb brauchen wir auch noch vor der Sommerpause eine politische Entscheidung, damit das Gebäudemanagement sofort loslegen kann.“
Mit der auslaufenden Schließung der Sekundarschule Süd zu Beginn des Schuljahres 2020/21 fällt nach den Vorstellungen der CDU gleichzeitig der Startschuss für die Umnutzung der beiden Standorte an der Kleinen Lönsstraße und der Schillerstraße. Breilmann: „An der Lönsstraße können wir gut die zusätzlich benötigte Grundschule sowie eine weitere Kindertagesstätte unterbringen. Und das Adalbert-Stifter-Gymnasium kann die mit der Rückkehr zu G 9 verbundenen Raumprobleme mit der benachbarten Schillerschule gut lösen.“
Die beiden Gymnasien, das WBG und die FNR werden durch die Neugründung eines Teilstandortes oder einer eigenständigen Gesamtschule in Ickern ebenfalls räumlich stark entlastet und können ihre Konzepte zu einer stärkeren Differenzierung besser umsetzen.