CDU stellt sich hinter Spielplatz-Millionenplan für Castrop-Rauxel
Die größte Oppositionspartei unterstützt öffentlich den Plan der Stadt, hinterm Hallenbad einen Spiel-, Sport- und Bewegungsplatz zu bauen. „Eine einzigartige Chance“, heißt es von der CDU.
Rund 1 Million Euro Investitionssumme sind eingeplant. Die Wiese hinterm Castrop-Rauxeler Hallenbad soll zu einem Spiel-, Sport- und Bewegungspark umgebaut werden: Pumptrack für Mountainbiker und Rollerfahrer, Korfball- und Streetball-Platz, Fitnessgeräte auch für Erwachsene, Beachvolleyball- und Bolzplatz: All das soll es hier geben. Doch eine Bürgerinitiative will diese Verdichtung verhindern. Und das wiederum kritisiert nun sogar die größte Oppositionspartei.
„Die CDU-Ratsfraktion setzt sich auch nach der Gründung einer Bürgerinitiative gegen die geplante Errichtung einer neuen Spiel- und Sportanlage am Hallenbad vorbehaltlos für dieses Projekt ein“, heißt es in einer aktuellen Verlautbarung. Ratsherr Fabian Kaese, CDU-Jugendexperte, sei da ganz klar in der Ausrichtung.
Er lässt sich so zitieren: „Der Spielplatz im Zentrum unserer Stadt ist eine einzigartige Chance, Castrop-Rauxel für alle Generationen lebenswerter zu machen. Darüber hinaus wird unser Wunsch umgesetzt, auch in den anderen Ortsteilen Spielplätze aufzuwerten. Mit der Mittelfreigabe von 450.000 Euro, davon 350.000 für die Anlage am Hallenbad, ist es seit langem endlich wieder möglich, unsere Stadt aufzuwerten und ein für alle Altersklassen geeignetes Spiel- und Sportangebot auf die Wege zu bringen.“
Durch den „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ (der damaligen CDU-geführten Bundes- und Landesregierung) hätten dafür weitere 750.000 Euro akquiriert werden können.
„Äußerst verwundert“
Deutliche Kritik übt der Ickerner Kaese an der Bürgerinitiative „Rettet die Hallenbadwiese“, die gegen die Umsetzung der Pläne in der aktuellen Form ist. „Die CDU ist äußerst verwundert darüber, dass nach zwei Jahren eines umfangreiches Beteiligungs- und Informationsverfahrens plötzlich eine Bürgerinitiative von sechs Anwohnern das Projekt verhindern möchte“, lässt sich der Ratsherr zitieren.
Die vorgebrachten Argumente überzeugten die Union nicht: „So wurde insbesondere der Lärmschutz für die Anwohner berücksichtigt und deswegen sogar nochmal umgeplant“, so Kaese. „Verbessert wird ebenso der Umwelt- und Klimaschutz, denn die Familien müssen endlich nicht mehr mit dem Auto nach Herne zum Gysenbergpark oder zum Revierpark nach Dortmund-Wischlingen fahren, was immens Kohlendioxid einspart und außerdem den Autolärm reduziert.“
Das wichtigste Argument bleibe aber, dass „die Kinder unserer Stadt endlich ein leicht erreichbares vielfältiges Sportangebot bekommen“, so Fabian Kaese. „Ein Angebot, das ebenso für Jugend- und Sozialarbeit genutzt werden soll und für die ganze Familie geeignet ist. Es geht nicht um ein Prestigeobjekt, es geht um die Entwicklung unserer Kinder, dafür setzen wir uns ein, heute und in Zukunft.“
Hauptkritikpunkt der Bürgerinitiative ist die verdichtete Form der aktuellen Planung: Das beauftragte Ingenieursbüro nts packte nach einen Beteiligungsprozess und vielen Anregungen von Sportvereinen und anderen Gruppen viele Plätze auf die jetzt noch grüne Wiese. Dadurch werde Fläche versiegelt, was den eigentlichen Zielen der Stadt zuwider sei, argumentiert die BI unter anderem.
Planungsrechtliches Verfahren beginnt erst noch
Das eigentliche Bürgerbeteiligungsverfahren beginnt erst in den kommenden Wochen und Monaten. Obwohl schon seit zwei Jahren verschiedene Workshops stattfanden, befinde man sich derzeit noch in einer sogenannten frühzeitigen Bürgerbeteiligung. Anmerkungen, Kritik und Stellungnahmen aller Art sind im ordentlichen Bürgerbeteiligungsverfahren noch vorgesehen. Auf die muss die Stadt dann eingehen.